Lieber Herr Krafft,

Mit Interesse habe ich Ihre Wahlbroschüre studiert, die Sie an alle Haushalte verteilt haben.
Gestatten Sie mir dazu die folgenden Bemerkungen und Fragen:

1. Sie sprechen von einigen Projekten, die sie umsetzen wollen, die dem Gemeinderat bislang nicht bekannt waren. So u.a.
einem „Lebens(t)raum Campus Langenargen“,
mindestens 50 Gemeindewohnungen für Mitbürger mit geringem Einkommen,
konkreten Überlegungen bei Ihnen selbst für alle drei Ortsdurchfahrten(?).

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dem Gemeinderat zu diesen Themen entsprechende Informationen zukommen lassen würden. Ich verstehe mich als Vertreter der Bürger Langenargens und gehe davon aus, dass der Gemeinderat dazu die Entscheidungen trifft und vor allem auch langfristig im Vorfeld informiert und eingebunden wird, speziell vom Bürgermeister.

2. Sie sprechen vom interkommunalen Gewerbegebiet, das kürzlich nach den Informationen der Presse aus dem Entwurf zum Regionalplan entfernt wurde. Wenn Sie dazu eine andere Information haben, wäre ich ebenso für eine Unterrichtung dankbar.

3. Ein Bahnhalt Gräbenen „sei angedacht“. Dies ist er seit Jahrzehnten, Bitte legen Sie dar, was Sie hierzu und mit welchem Ergebnis unternommen haben.

4. Sie beabsichtigen einen „Ausbau des Bodenseeradweges“. Was verstehen Sie darunter?

5. Der Gemeinderat hat quer durch alle Fraktionen eine bessere Kommunikation zwischen Gemeinderat und Verwaltung angemahnt. Ich sehe in Ihren formulierten Zielen nichts, wie Sie diesem Wunsch nachkommen wollen, und das bereitet mir Sorge. Vielleicht haben Sie ja aber im Fall einer Wiederwahl dazu doch etwas in der Planung, was Sie uns mitteilen wollen.

6. Sie sehen – richtigerweise- die Notwendigkeit eines Tourismuskonzeptes für Langenargen. Von vielen über Jahre angemahnt, haben Sie dazu in den letzten acht Jahren nichts unternommen. Was wird für Sie dazu der unmittelbar konkrete erste Schritt sein?

7. Sie sehen – richtigerweise- die Notwendigkeit einer „gemeinsamen Lösungssuche zur Minderung … der Verkehrsprobleme“. Das von Ihnen beauftragte Verkehrsgutachten mit den Ergebnissen der Workshops und den Lösungsvorschlägen der Gutachter liegt bei Ihnen seit Jahren ohne Umsetzung in der Schublade. Was wird für Sie jetzt der unmittelbar konkrete erste Schritt sein?

8. Sie sehen sich als „zuverlässig und erfahren“. Das Letztere, zumindest was das Amt des Bürgermeisters angeht, ergibt sich aus Ihrer Biographie. „Zuverlässigkeit“ bedeutet für mich aber, dass nach Worten auch Taten folgen. Dass Versprechungen in vertretbarer Zeit eingehalten werden. Dass Anfragen von Bürgern auch beantwortet werden. Sehen Sie hier für sich Handlungsbedarf?

Viele Grüße,

Dr. Ulrich Ziebart
Mitglied des Gemeinderates Langenargen